Was ist das Netzwerk Terrorismusforschung e. V.?
Das Netzwerk Terrorismusforschung e. V. (NTF) ist eine unabhängige Plattform für Wissenschaftler:innen, die sich mit Radikalisierung, Extremismus, Terrorismus und sicherheitsrelevanten Themen befassen – aus kritischer, empirischer, theoretischer oder auch praktisch-anwendungsbezogener Perspektive. Dazu veranstalten wir zweimal im Jahr an umherschlichen Standorten in Deutschland interdisziplinäre Workshops zu aktuell relevanten Fragestellungen.
Formate
Ziel der NTF-Workshops ist es, aus unterschiedlichen Richtungen auf ähnliche Phänomene blicken: Politikwissenschaft trifft auf Sozialpsychologie, Religionssoziologie auf Medienanalyse, Polizeiwissenschaft auf Kulturtheorie. Diese inter- und transdisziplinäre Perspektive ist kein Selbstzweck, sondern eine Notwendigkeit. Denn Radikalisierung, Extremismus und Terrorismus sind vielschichtige soziale, politische, kulturelle und mediale Phänomene – die nur in der Zusammenschau und im wechselseitigen Austausch verstanden werden können.
Das NTF als Nachwuchsnetzwerk
Das NTF ist die erste unabhängige Plattform im deutschsprachigen Raum, die gezielt Nachwuchswissenschaftler:innen der Extremismus- und Terrorismusforschung zusammenbringt – über Fachgrenzen, Hochschulstandorte und Karrierephasen hinweg.
Was das NTF besonders macht, ist der offene Zugang: Nachwuchsforscher:innen sollen hier nicht nur Kontakte knüpfen und ihr eigenes Netzwerk aufbauen und erweitern, sondern eigene Ideen weiterentwickeln, (mit Unterstützung des NTFs) Workshops gestalten, Texte veröffentlichen, Praktika oder Gutachten anfragen – und dabei nicht an Disziplinen, Hochschulstandorte oder Karrierestufen gebunden sein.
Im Zentrum steht dabei nicht ein fertiges Forschungsergebnis, sondern der Prozess: das Fragen, Erproben, Entwerfen. Das NTF versteht sich als geschützter Raum, in dem Qualifikationsarbeiten, erste Projektideen oder methodische Skizzen vorgestellt und gemeinsam weitergedacht werden können – ohne Druck, ohne Erwartung von Perfektion. Gerade für Forschende, die aus Disziplinen kommen, in denen es keine institutionalisierte Infrastruktur, keine spezifischen Lehrstühle oder keine sichtbaren Expert:innen zu diesen Themen gibt, schafft das NTF Zugänge, Sichtbarkeit und Anschluss.
Darüber hinaus ermöglicht das Netzwerk auch erste Brücken in die Praxis: durch Gutachten, thematisch passende Praktika und ein wachsendes Netzwerk, das zwischen Wissenschaft, Politik, Medien und Behörden vermittelt. Das NTF ist so auch ein Ort, an dem erste berufliche Netzwerke entstehen können – jenseits akademischer Pfadabhängigkeiten.
Wir arbeiten vernetzt, kritisch und selbstreflexiv – in der Überzeugung, dass Forschung zu Radikalisierung, Extremismus und Terrorismus gesellschaftliche Verantwortung trägt, sich aber auch selbst ständig befragen muss: in ihren Begriffen, Methoden und politischen Bezügen.
Das Netzwerk ist jederzeit offen für neue Mitglieder:innen – aus der Wissenschaft, aus der Praxis, aus dem Grenzbereich dazwischen. Wer sich beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen!